Bis in das 17. Jahrhundert gab es im Nahen Osten die sogenannte „tributgebundene Produktionsweise“. Diese Organisationsform der Wirtschaft zeichnet sich dadurch aus, dass Bauern und Kaufleute Abgaben (-> Tribute) an den regionalen Herrschern oder den Staat leisten mussten.
Der Staat bzw. der regionale Herrscher kontrollierte die Wirtschaft ganz wesentlich. Das meiste agrarisch nutzbare Land wurde Pächtern gegen eine entsprechende Gebühr zur Verfügung gestellt.
Angestellte des Militärs dienten meist als „Steuereintreiber“ und sorgten dafür, dass die entsprechenden Tribute und Gebühren bezahlt werden.
Anders, als im damaligen Europa, konnten im Nahen Osten des 17. Jahrhunderts keine Großgrundbesitzer entstehen. Denn die Ländereien gehörten in den meisten Fällen dem Staat. Zwar wurde vermögenden Personen auch große Landflächen zur Verfügung gestellt, doch nur in Form einer Pacht. Das Eigentum an den Ländereien blieb stets beim Herrscher. Unternehmer waren so stark vom Staat abhängig.
Das Finanzproblem der damaligen Staaten im Nahen Osten wurde durch die Kriegsführung und den zunehmenden europäischen Imperialismus zugespitzt.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts brach diese tributgebundene Produktionsweise letztlich zusammen.
Kapitalismus im Nahen Osten
Mit dem Zusammenbruch der tributgebundenen Produktionsweise setzte sich der westliche Kapitalismus langsam in der Region durch.
In verschiedenen Regionen des Nahen Ostens fand dies allerdings in anderen Zusammenhängen und zu anderen Zeiten statt. Einige Staaten übernahmen den modernen Kapitalismus schneller und andere langsamer.
Die Bedeutung der Landwirtschaft
Im Zentrum des Nahen Ostens (heutige Türkei, Israel, Syrien und Ägypten) waren landwirtschaftliche Produkte lange Zeit das wichtigsten Exportprodukt. Diese Region exportierte ihre landwirtschaftlichen Produkte zum Großteil nach Europa und kauften aus Europa verschiedene Industrieprodukte. Denn um diese technologisch anspruchsvollen Industriegüter selbst herzustellen, fehlte das notwendige Know-How.
Im westlichen Nordafrika (Maghreb) sorgten besonders die europäischen Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien für die Integration der Region in den westlichen Kapitalismus. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bildeten sich in dieser Region französische Siedlerkolonien, welche die landwirtschaftliche Nutzung intensivierten.
Libyen hingegen war eine italienische Kolonie, die Italien im Zuge des zweiten Weltkriegs verloren hat.
Das schwarze Gold der Wüste
In der Golfregion herrschte Großbritannien und besetzte diese Gebiete hauptsächlich aus politischen und strategischen Gründen. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Golfregion durch ihren einzigartigen Ölreichtum immer wichtiger. Wegen der steigenden Nachfrage nach Erdöl wurde die Region stark in die Weltwirtschaft eingebunden, kein Wunder, denn alle Industrienationen wurden mehr und mehr abhängig von dem schwarzen Gold.
Aufgrund der Geschichte des Nahen Ostens gibt es dort in der Regel keine ausgeprägte Unternehmerschicht. Letztlich kontrollierte nämlich der jeweilige Herrscher die Wirtschaft in einem hohen Maße und die wenigen Unternehmen, die es gab, waren vom Herrscher abhängig. All dies sollte sich im ab 1920 ändern.
Veränderungen im 20. Jahrhundert
Die Türkei erlangte bereits 1923 ihre Unabhängigkeit, weshalb in der Türkei die Industrialisierung bereits einige Jahre früher einsetze, im Vergleich zu anderen Staaten des Nahen Ostens.
In den anderen arabischen Staaten entwickelte sich eine zunehmende Industrialisierung erst mit dem Ende des zweiten Weltkrieges.
Doch die verschiedenen Ländern entwickelten sich nicht in der gleichen Art und Weise. Wir können die Entwicklungen, hin zu einem fortschrittlicheren Land, im Wesentlichen in vier verschiedene Gruppen unterteilen.
„Revolution von Oben“
In den Ländern Ägypten, Algerien, Irak, Syrien, Türkei und Tunesien setzte sich nach der Unabhängigkeit die Republik als Staatsform durch. Die Regierung wollte durch sogenannte Importsubstitutionen die hohen Auslandsimporte verringern, indem die Eigenproduktion gestärkt wird.
Ausländische Unternehmen wurden hierzu verstaatlicht und ganze Industriekomplexe aufgebaut. Der Staat kontrollierte darüber hinaus die Preise, Produktionsquoten und sogar die Höhe der Kredite. Es fand also eine Form der Planwirtschaft statt.
Damit die Eigenproduktion zusätzlich gestärkt wird, wurden für ausländische Produkte, die ins Land eingeführt werden, sehr hohe Zölle erhoben. Hierdurch werden die eigenen Produkte deutlich attraktiver im Gegensatz zu ausländischen Produkten. Selbst bei einer wenig effizienten Wirtschaft können die eigenen Waren günstiger sein, als die durch Schutzzölle künstlich verteuerten ausländischen Produkte.
Marokko und Jordanien waren damals Monarchien, die nur wenig natürliche Ressourcen vorzuweisen hatten. Auch die beiden Monarchien sorgten mit Importsubstitutionen dafür, dass die eigene Wirtschaften gestärkt werden. Auch hier sorgten Schutzzölle dafür, dass die ausländischen Produkte unattraktiv wurden.
Mit Hilfe von Schutzzöllen können die eigenen, langsam entstehenden, Industriesparten effektiv vor der deutlich überlegeneren ausländischen Konkurrenz geschützt werden. Im Gegensatz zu den zuvor genannten Ländern, griffen diese beiden Monarchien aber nur wenig in den eigenen Binnenmarkt ein.
Öl am Golf
Die Golfmonarchien hatten und haben den Vorteil, dass auf ihrem Boden die größten Erdölreserven der Welt liegen. In vielen Ländern der Golfregion stellt Erdöl die mit Abstand wichtigsten Einnahmequelle dar.
Die Regierung dieser Staaten hat die Aufgabe, die Einnahmen aus dem Erdölexport an die Gesellschaft und die einheimischen Unternehmer zu verteilen. Anders als andere Staaten des Nahen Ostens, führten diese Ländern keine Schutzzölle ein. Der Außenhandel war deutlich einfacher und es wurden in hohem Maße ausländische Waren eingeführt. Die Einnahmen aus dem Erdölexport machen es möglich.
Diese enormen Einnahmen wurden zu einem wesentlichen Teil dazu genutzt, die Infrastruktur auszubauen. Der Bau- und Dienstleistungssektor wurde ausgebaut, in geringerem Maße sogar die Landwirtschaft.
Eine echte Industrie bildete sich fast ausschließlich im Erdölsektor. Die Erdölförderung und -verarbeitung wurden zum wichtigsten Industriezweig. Auch wenn es in den Golfstaaten inzwischen einige andere funktionierende Wirtschaftszweige gibt, so muss man feststellen, dass auch diese nur aufgrund des Erdölreichtums existieren können. Die Golfstaaten subventionieren die anderen Wirtschaftszweige mit den Einnahmen aus der Ölexport. Sollten diese Einnahmen allerdings einbrechen, werden auch die anderen Wirtschaftszweige nicht überleben können.
Israel
Einen völlig anderen Weg beschritt damals Israel. Denn in Israel entwickelte sich ein Wirtschaftssystem, welches dem vieler europäischen Staaten sehr ähnlich ist. Kein Wunder, stammen doch viele Einwohner Israels aus Europa.
Allerdings kontrollierte auch Israel die Wirtschaft stark, nutzte Importsubstitutionen und führte hohen Barrieren für den Außenhandel ein. Zunächst wurde besonders die Landwirtschaft gezielt gefördert. Dann kamen Textilien hinzu und seit den 1970er-Jahren spezialisierte sich Israel verstärkt auf Hochtechnologie. Besonders auf Druck westlicher Mächte, reduzierte Israel Schritt für Schritt die hohen Außenhandelsgrenzen.
Die USA, aber auch Europa, förderten darüber hinaus Israel politisch und wirtschaftlich. Zudem wanderten viele hochqualifizierte Menschen aus Europa und den Vereinigten Staaten nach Israel aus. Dies erhöhte das Know-How des Staate ungemein.
Besonders durch westliche Hilfe konnte Israel so eine moderne, mit westlichen Staaten vergleichbare, Wirtschaft aufbauen, die der vieler arabischer Staaten weit überlegen ist.
Rasantes Wachstum
Zunächst war das Wachstum in den Ländern des Nahen Ostens sehr hoch. Zwischen den 1950er und 1970er-Jahren wuchs die Wirtschaft in den Ländern rasant. Es kam zum Bau von großen Prestige-Bauten und es wurde viel Geld investiert, aber auch verschleudert.
Ab 1980 brach die Wirtschaft durch verschiedene Faktoren allerdings massiv ein. In vielen Ländern des Nahen Ostens war die Wirtschaft aufgrund der staatlichen Kontrolle nicht allzu effizient. Vom Staat festgelegte Preise und Produktionsmengen zeigten sich auch hier als ineffizient.
Die Staatseinnahmen sanken und die Staatsverschuldung nahm zu. Mit dem Ende des sogenannten Bretton-Woods-Systems stiegen die internationalen Zinsen. Für einen Staat der mit einer zunehmenden Verschuldung zu kämpfen hat eine schlechte Nachricht.
Einzig die Golfstaaten und Saudi-Arabien verfügten, dank des Erdölexports über ausreichend finanzielle Mittel. Interessanterweise konnten auch Syrien und der Irak den steigenden internationalen Zinsen standhalten.
Für die anderen Ländern des Nahen Ostens hingegen mussten internationale Institutionen für die notwendigen Kredite sorgen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank machten alle Kredite jedoch von massiven Strukturreformen abhängig.
Diese Strukturreformen umfassten meist folgende Punkte:
- weniger staatliche Kontrolle im Binnenmarkt
- Staatsunternehmen und staatliche Dienstleistungen (Wasser- und Energieversorgung) privatisieren
- Abbau von Außenhandelsbarrieren
- besseres Besteuerungssystem
Diese Strukturreformen führten allerdings zunächst zu weiteren negativen Folgen, wie einer hohen Arbeitslosigkeit und dem Abbau sozialstaatlicher Leistungen. Erst in den 1990er-Jahren gab es eine allmähliche Phase der wirtschaftlichen Erholung. Besonders der Privatsektor in diesen Ländern sorgte dafür, dass die Wirtschaft wuchs.
Bis heute kämpfen viele Länder im Nahen Osten gegen die hohe Arbeitslosigkeit in ihren Ländern an. Vergebens. Länder, wie der Jemen oder Libyen haben eine Arbeitslosigkeit von rund 20 %. Auch der Irak (16%) oder Iran (13%) leiden unter einer hohen Arbeitslosigkeit.
Das Erdöl und die wachsende Golfregion
Mit der Entdeckung der ersten Erdölfunde im Iran und wenig später in Saudi-Arabien sollte sich die Golfregion radikal verändern. Für viele Länder in dieser Region wurden die Einnahmen aus dem Erdöl zur Triebfeder für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung.
Die Nachfrage in den USA, Europa, später auch China und anderen Schwellenländern nach Erdöl war schier unstillbar. Diese enorme Nachfrage, nach dem wichtigsten Energieträger der Welt, machte Länder, die zuvor wirtschaftlich keine interessanten Produkte anbieten konnten, zu Knotenpunkten im weltweiten Warenverkehr.
Saudi-Arabien, welches kaum landwirtschaftliche Erzeugnisse hervorbringt, hat es geschafft, mit den Erdöleinnahmen einen fortschrittlichen Staat aufzubauen. Wobei „fortschrittlich“ in Kombination mit Saudi-Arabien nur sehr dosiert verwendet werden sollte. Der Wahhabismus (die Staatsreligion Saudi-Arabiens) führt leider dazu, dass wir teils mittelalterliche Verhältnisse vorfinden. Gerade dann wenn wir uns Frauenrechte, Religionsfreiheit etc. ansehen. Doch zumindest technologisch ist Saudi-Arabien auf einem hohen Stand.
Die Erdöleinnahmen im Nahen Osten waren zur Zeit der Erdölrevolution 1973/74 auf einem Höhepunkt. Diese Einnahmen wurden zunächst hauptsächlich in die staatliche Bürokratie, Infrastruktur und das Militär investiert.
Da Erdöl fast ausschließlich in US-Dollar gehandelt wird, stiegen die Devisenreserven (US-Dollar) stark an. Die zahlreichen Dollars wurden dazu genutzt, Importe aus den Industriestaaten zu finanzieren. Dies wird auch Petrodollar-Recycling genannt.
Doch nicht alle Länder im Nahen Osten konnten sich gleichmäßig über den Ölreichtum freuen. Die Idee eines großen einheitlichen arabischen Staates (Panarabismus) bestand allerdings weiterhin in den Köpfen der meisten Araber.
So kam es dazu, dass die Öleinnahmen zum Teil innerhalb des Nahen Ostens verteilt wurden. Israel war von diesem Verteilungsprinzip natürlich ausgeschlossen. Besonders die reichen Ölstaaten sahen sich in der Pflicht, schwächere Staaten zu unterstützen, auch im arabisch-israelischen Konflikt.
Mangelnde Diversifikation der Wirtschaft
Zwar verfügten gerade Staaten wie Saudi-Arabien über gewaltige Öleinnahmen und einer damit einhergehenden starken wirtschaftlichen Entwicklung, doch die einheimische Wirtschaft wurde nur unzureichend diversifiziert.
Die allermeisten wirtschaftlichen Aktivitäten in den Ländern waren entweder direkt vom Erdöl abhängig oder indirekt, weil ihre Aktivitäten über Subventionen, die wiederum durch Öleinnahmen finanziert werden, ermöglicht wurden.
Wenn man sich in der Golfregion umschaut, erkennt man besonders zwei Branchen die von den Öleinnahmen profitieren konnten: der Dienstleistungssektor und die Immobilienwirtschaft.
Zwischen 1980 und 1990 offenbarte ein sinkender Ölpreis erstmals die schlechte Diversifikation der einheimischen Wirtschaft. Nur bevölkerungsarme Länder wie Saudi-Arabien, die Golfstaaten oder auch Syrien und der Irak, konnten ohne internationale Kredite ihre wirtschaftlichen Strukturen anpassen, welches besonders ihrem Ölreichtum geschuldet war.
Ab 2000 kletterte der Ölpreis zu unbekannten Höhen auf und führte erneut zu sprudelnden Einnahmen der erdölexportierenden Länder. Besonders eindrucksvoll nutzen die kleineren Golfstaaten diesen Geldregen.
Länder, wie die Vereinigten Arabischen Emirate, bauten den Tourismus- und Transportsektor stetig aus. Inzwischen ist Dubai ein beliebtes Urlaubsland und die arabischen Airlines dominieren die Luftfahrt. Dubai etabliert sich darüber hinaus als Drehkreuz in der Welt, die sehr gute geografische Lage spielt der Stadt dabei in die Karten.
Damit die immer größeren Bauprojekte realisiert werden können, greifen die Golfstaaten schon lange auf ausländische Arbeiter zurück. An vielen Hochhäusern arbeiten fast ausschließlich Menschen aus Indien, Pakistan oder den Philippinen. Schließlich können diesen Arbeitern deutlich geringere Löhne gezahlt werden und zum anderen fehlt es schlicht an der notwendigen Manpower.
Das diese Arbeitsbedingungen nicht gerade menschenfreundlich sind, darüber müssen wir hier nicht diskutieren.
Aktuell erreichte der Erdölpreis neue Tiefststände. Klar ist, dass diese Entwicklung für viele Länder im Nahen Osten verheerende Auswirkungen haben kann. Auch wenn die amerikanische Fracking-Industrie mehr und mehr zusammenbricht, ist das Erdölangebot dennoch sehr hoch, währenddessen die Nachfrage noch immer verhältnismäßig niedrig ist. Für die erdölexportierenden arabischen Ländern (aber auch für Russland oder Venezuela) ist es wichtig, dass der Ölpreis wieder ansteigt.
Tourismus & neue Technologien
Aktuell sind die Wirtschaften in den meisten Ländern des Nahen Ostens nicht wettbewerbsfähig. Einzig Israel verfügt über eine starke Wirtschaft, die sich auch auf dem internationalen Markt durchsetzen kann.
Die Türkei, Tunesien und Marokko sind vor allem aufgrund der geringen Personalkosten wettbewerbsfähig. In der Türkei wird beispielsweise viel Kleidung hergestellt. Zum einen sind die Löhne im Vergleich zu Europa sehr gering, zum anderen ist die geografische Nähe der Türkei zu Europa vorteilhaft.
In einem Bereich wird der Nahe Osten allerdings immer stärker: Tourismus. Der Tourismus bekommt in vielen Ländern der Region eine wachsende Bedeutung.
Ab ca. 1995 begann der Tourismus in Ländern wie Marokko, Ägypten oder den Vereinigten Arabischen Emiraten zuzunehmen. Mittlerweile stellt der Tourismus in vielen Ländern die wichtigste Einnahmequelle für ausländische Devisen dar (neben dem Erdölexport).
Diese Devisen können dann genutzt werden, um im Waren aus anderen Ländern zu importieren.
Warum besuchen Touristen gerne Länder des Nahen Ostens?
Das warme Wetter und hervorragende Bademöglichkeiten locken viele Touristen an. Städte wie Dubai bieten darüber hinaus Luxus und atemberaubende Bauten.
Manche Ländern, wie Ägypten, verfügen darüber hinaus über einzigartige archäologische Stätten, die Pyramiden beispielsweise locken jedes Jahr zehntausende Besucher an.
Aber nicht nur westliche Touristen besuchen gerne den Nahen Osten, um dort Urlaub zu machen. Jordanien und der Libanon ist für Touristen aus Nachbarländern sehr attraktiv. Da für jeden gläubigen Moslem die Pilgerfahrt nach Mekka und Media Pflicht ist, stellt auch Saudi-Arabien für viele Muslime ein begehrtes Reiseziel dar.
Desertec – Solarstrom in der Wüste
Die riesigen Wüstengebiete in Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel bieten ein gewaltiges Potential für Solarstrom.
Ein erster Vorstoß in diese Richtung ist „Desertec“. Die Idee dahinter ist es, die riesigen Wüstenflächen zu nutzen und den dort produzierten Strom nach Europa zu exportieren.
Die Wüste ist zwar grundsätzlich ein äußerst attraktiver Ort, um dort Solarpaneele aufzustellen, doch herrschen dort eben auch extreme Bedingungen.
So müssen die Solarmodule der extremen Hitze standhalten, aber auch der Wind und Wüstensand macht den Solarzellen zu schaffen.
Katar lebt derzeit von seinen riesigen Erdgasvorkommen. Diese Vorkommen werden aber in absehbarer Zeit versiegen. Nun plant die Regierung die Solarenergie zu fördern. Schließlich bietet sich Solarenergie als eine attraktive alternative Energiequelle an.
Die Pro-Kopf-Emissionen des kleinen Staates gehören zu den höchsten weltweit. Warum? Weil das Leben in solch extremen Bedingungen sehr aufwändig und energieintensiv ist. So muss Meerwasser beispielsweise entsalzen werden oder die Gebäude mithilfe von Klimaanlagen heruntergekühlt werden.
Es bleibt vor allem für die Zukunft abzuwarten, ob es den arabischen Staaten gelingt, eine Wirtschaft aufzubauen, die von den Einnahmen aus dem Erdölexport unabhängig ist.